ESG Risiken
Nachhaltigkeit wird spontan mit ökologischen Themen gleichgestellt. Ethisch nachhaltige Fragestellungen dürfen sich aber nicht in Klimafragen erschöpfen; auch andere ökologische und soziale Trends können gravierende Auswirkungen für die Gesellschaft oder Finanzrisiken für Unternehmen darstellen.
ESG steht für: Environmental, Social and Governance – Umwelt, Soziales und Unternehmensführung
ESG-Risiken sind Ereignisse oder Bedingungen, deren Eintreten tatsächlich oder potenziell erhebliche negative Auswirkungen auf die Gesellschaft und auf Unternehmensebene auf die Vermögens-, Finanz- oder Ertragslage sowie auf die Reputation eines Unternehmens haben können.
Environmental / Umwelt bezogene Themen sind z.B.:
- Klimaschutz;
- Anpassung an den Klimawandel;
- Schutz der biologischen Vielfalt;
- Nachhaltige Nutzung und Schutz von Wasser- und Meeresressourcen;
- Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft, Abfallvermeidung und Recycling;
- Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung;
- Schutz gesunder Ökosysteme;
- Nachhaltige Landnutzung.
Umweltbezogene Risiken ergeben sich sowohl im Hinblick auf einzelne Extremwetterereignisse und deren Folgen (Beispiele: Hitze- und Trockenperioden, Überflutungen, Stürme, etc. als auch in Bezug auf langfristige Veränderungen klimatischer und ökologischer Bedingungen (Beispiele: Niederschlagshäufigkeit und –mengen, Anstieg der Durchschnittstemperaturen, etc). Physische Risiken können auch indirekte Folgen haben (Beispiele: Zusammenbruch von Lieferketten; Aufgabe wasserintensiver Geschäftstätigkeiten bis hin zu klimabedingter Migration und bewaffneten Konflikten).
Social / Soziales beschreibt folgende Themengebiete:
- Einhaltung anerkannter arbeitsrechtlicher Standards (keine Kinder- und Zwangsarbeit, keine Diskriminierung);
- Einhaltung der Arbeitssicherheit und des Gesundheitsschutzes;
- Angemessene Entlohnung, faire Bedingungen am Arbeitsplatz, Diversität sowie Aus- und Weiterbildungschancen;
- Gewerkschafts- und Versammlungsfreiheit;
- Gewährleistung einer ausreichenden Produktsicherheit, einschließlich Gesundheitsschutz;
- Gleiche Anforderungen an Unternehmen in der Lieferkette;
- Inklusive Projekte bzw. Rücksichtnahme auf die Belange von Gemeinden und sozialen Minderheiten;
- Steuerehrlichkeit.
Governance / Unternehmensführung
- Maßnahmen zur Verhinderung von Korruption;
- Nachhaltigkeitsmanagement durch Vorstand und Aufsichtsrat;
- Vorstandsvergütung in Abhängigkeit von Nachhaltigkeit;
- Ermöglichung von Whistle Blowing;
- Gewährleistung von Arbeitnehmerrechten;
- Gewährleistung des Datenschutzes;
- Offenlegung von Informationen